De Mistura tritt zurück

Staf­fan de Mis­tu­ra ver­brei­tet rea­lis­ti­schen Opti­mis­mus. Trotz viel­fa­cher Zwei­fel dar­an, dass die Ver­hand­lun­gen hin­sicht­lich einer diplo­ma­ti­schen Lösung des Bür­ger­kriegs in Syri­en Erfolg haben wer­den, erweck­te er stets den Ein­druck, dass es nichts geben könn­te, was ihn erschüt­tern wür­de. Seit über vier Jah­ren dien­te de Mis­tu­ra als Son­der­ge­sand­ter des UN-Gene­ral­se­kre­tärs für Syri­en – län­ger als sei­ne bei­den Vor­gän­ger zusam­men. Doch ver­gan­ge­nen Mitt­woch kün­dig­te er sei­nen Rück­tritt an.

De Mis­tu­ras Rück­tritt kommt nicht über­ra­schend. Es war bereits seit eini­ger Zeit spe­ku­liert wor­den, dass er UN-Gene­ral­se­kre­tär Guter­res über sei­ne Absicht, zurück­zu­tre­ten, infor­miert hat­te. Eine von de Mis­tu­ras letz­ten offi­zi­el­len Hand­lun­gen als UN-Son­der­ge­sand­ter wird eine Rei­se nach Damas­kus sein, wo er über die Ein­be­ru­fung eines Ver­fas­sungs­kon­vents ver­han­deln will.

„What mat­ters is win­ning the peace.“

Staf­fan de Mistura

Wirk­lich erfolg­reich war der schwe­disch-ita­lie­ni­sche Diplo­mat im Fal­le Syri­ens nicht. Die eska­lie­ren­de Gewalt und die Ver­wei­ge­rung der Kriegs­par­tei­en, mit­ein­an­der in Dia­log zu tre­ten, haben es ihm nicht leicht gemacht. Eben­so hat die alter­na­ti­ve, rus­sisch-tür­ki­sche Gesprächs­run­de sei­ne Posi­ti­on unter­lau­fen. Wenn über­haupt stellt sich die Fra­ge, wie de Mis­tu­ra die Geduld dafür auf­brin­gen konn­te, so lan­ge Son­der­ge­sand­ter zu bleiben.

Bei­trags­bild: Alex­an­dros Michail­idis/Shutterstock